Begleithundeprüfung

 

Die Begleithundeprüfung wird zusammen mit einem Verhaltenstest des Hundes durchgeführt.

Die Begleithundeprüfung ist die Vorraussetzung für den Einstieg in viele Hundesportarten, z.B. dem Vielseitigkeitssport (VPG), Obedience und Agility.

Zusätzlich muss der Hundeführer, wenn er eine Begleithundeprüfung machen möchte, einen Sachkundenachweis vorweisen oder am gleichen Prüfungstag ablegen.

Die Belgeithundeprüfung besteht aus 2 Teilen:

  • Begleithundeprüfung auf dem Hundeplatz
  • Prüfung im Verkehr

Teil A (auf dem Übungsplatz)

Hier müssen Hund und Hundeführer zeigen, dass der Hund "bei Fuß" gehen kann und auf die Kommandos des Hundeführers hört.

  1. Leinenführigkeit
  2. Freifolge
  3. Sitzübung
  4. Platzübung
  5. Ablegen unter Ablenkung

Zu Beginn der Übungen auf dem Hundeplatz muss der Hund eine Unbefangenheitsprobe bestehen. Hier wird die Identität des Hundes durch die Tätowierungsnummer oder die Chipnummer kontrolliert. Reagiert der Hund hier agressiv und akzepiert die Kontrolle nicht, darf er an der Prüfung nicht teilnehmen.

Alle weiteren Übungen werden immer mit einer Grundstellung begonnen und abgeschlossen. Bei der Grundstellung steht der Hundeführer in sportlicher Haltung und der Hund sitz auf der linken Seite neben dem Hundeführer.

1. Leinenführigkeit

Hier geht der Hundeführer mit seinem angeleinten Hund ( am tierschutzgerechten Halsband oder Burstgeschirr geführt) erst mal 40-50 Schritt geradeaus, macht dann eine Kehrtwendung (180° Drehung) und läuft wieder richtung Startpunkt zurück. Auf diesem Rückweg werden 15 schnelle und 15 langsame Schritte verlangt. Anschließend müssen Hund und Hundeführer mindestens jeweils eine Rechts-, eine Links- und eine Linkskehrtwendung (180° Linksdrehung) zeigen.

Der Hund sollte stets mit dem Schulterblatt in Kniehöhe des Hundeführers bleiben. Er darf nicht vorprellen, zurückbleiben oder seitlich abweichen.

 

Desweiteren müssen Hund und Hundeführer durch eine Personengruppe laufen. Die Personen sollten nicht still stehen, sondern sich bewegen und es muss mindestens 1x links und 1x rechts um die Gruppe gegangen werden. Es hat sich hier bewährt eine 8 durch die Gruppe zu laufen.

 

2. Freifolge

Ohne Leine werden nun die gleichen Übungen wie in der Freifolge verlangt. Allerdings wird in der Gruppe angefangen und dann erst die anderen Übungen gezeigt.

 

3. Sitzübung

Bei der Sitzübung muss der Hund auf das Kommando "Sitz" aus dem normalen Lauf heraus sich setzen und der Hundeführer muss - ohne stehen zu bleiben oder sich umzudrehen - weiter gehen und sich mindestens 30 Schritt vom Hund entfernen. Der Hund sollte im Sitz still auf die Rückkehr des Hundeführers warten.

4. Platzübung

Bei dieser Übung bekommt der Hund aus dem normalen Lauf heraus das Kommando "Platz". Der Hund sollte sich nun schnell hinlegen und der Hundeführer geht wie bei der Sitzübung einfach weiter. Nach 30 Schritten bleibt der Hundeführer in Blickrichtung zum Hund stehen und ruft dann seinen Hund ab (Kommando "Hier"). Der Hund sollte nun schnell und freudig zu seinem Herrchen oder Frauchen kommen und sich vor diesen zu setzen.

5. Ablegen des Hundes unter Ablenkung

Bei dieser Übung wird der Hund am Rande des Übungsplatzes ohne Leine hingelegt und muss an dieser Stelle solange liegen blieben, wie ein anderer Hund für die ersten 4 Übungen benötigt. Der Hundeführer bleibt dabei nicht bei dem Hund stehen, sondern wartet 30 Schritte entfernt mit dem Rücken zum Hund.

Teil B (im Verkehr)

Dieser Teil findet ausserhalb des Übungsplatzes in einer geschlossenen Ortschaft statt. Der Prüfer kann entscheiden, wo die Übungen stattfinden (z.B. Fußgängerzone, Marktplatz o.ä.). Auch hier werden verschiedene Übungen vom Hund verlangt, bzw. unterschiedliche Situationen bewertet:

  1. Begegnung mit Personengruppe
  2. Begegnung mit Radfahrern
  3. Begegnung mit Autos
  4. Begegnung mit Joggern oder Inlineskatern
  5. Begegnung mit anderen Hunden
  6. Verhalten des kurzfristig im Verkehr angeleint allein gelassenen Hundes, Verhalten gegenüber Tieren


Im Verkehrsteil soll sich der Hund durchweg ruhig und neutral verhalten. Er darf auf keinen Fall agressiv reagieren oder sogar beissen.

1. Begegnung mit Personengruppe

Der Hundeführer läuft einen Gehweg entlang, der Hund sollte an locker durchhängender Leine auf Kniehöhe willig folgen. Dem Fußgänger- und Fahrverkehr gegenüber hat sich der Hund gleichgültig zu verhalten.

Auf seinem Weg wird das Team von einem vorbeilaufenden Passanten geschnitten. auch hier hat sich der Hund neutral und unbeeindruckt zu zeigen.

Als nächstes führt der Weg durch eine lockere Passantengruppe von mindestens 6 Personen. Eine diesre Personen begrüßt den Hundeführer mit Handschlag und führt eine kurze Unterhaltung. Der hund sollte sich hier ruhig verhalten und sitzend oder liegend das Ende des Gesprächs abwarten.

2. Begegnung mit Radfahrern

Hier fährt einmal ein Radfahrer mit Klingelzeichen von hinten an dem Team vorbei und dann fährt er von vorne auf das Team zu. Radler fangen wird hier natürlich nicht gerne gesehen ;-)

3. Begegnung mit Autos

Hund und Hundeführer laufen an mehreren geparkten Autos vorbei. Bei einem Auto wird der Motor gestartet, bei einem 2. eine Tür zugeschlagen und an einem 3. Auto muss der Hundeführer durch das geöffnete Autofenster eine Auskunft geben. Der Hund hat sich ruhig und unbeeindruckt gegenüber den Autos und den Verkehrgeräuschen zu zeigen.

4. Begegnung mit Joggern oder Inlineskatern

2 Jogger oder Inlineskater überholen einmal von hinten das Team und kommen ihnen dann wieder entgegen. Die Jogger sollten dabei ihr Tempo nicht verlangsamen. Der Hund hat sich neutral zu zeigen. Es ist dem Hundeführer gestattet den Hund sitzen oder sich hinlegen zu lassen.

5. Begegnung mit anderen Hunden

Das gleiche wie mit den Joggern wird nun mit einem anderen Team aus Hund und Hundeführer verlangt.

6. Verhalten des kurzfristig im Verkehr angeleint allein gelassenen Hundes, Verhalten gegenüber Tieren

In einer mäßig belebten Strasse wird der Hund an einem Zaun, Baum o.ä. angebunden. Der Hundeführer geht dann auser Sicht - z.B. in ein Geschäft. Während der Abwesenheit des Hundeführers hat sich der Hund ruhig zu verhalten und auch vorbeilaufende Hunden neutral zu begegnen.